Sonntag, 7. August 2022

7.8. Der geheimnisvolle Neptun ...


Wenn überhaupt jemals, wird man als Hobby-Astronom ...

... den am weitesten von uns entfernten Planeten Neptun ...



... bestenfalls als kleinen, mit viel Glück vielleicht 
auch als blauen Punkt wie hier ins Bild bekommen.


Er ist mit etwas mehr als 4,5 Mrd. km mehr als ...



... 30x (!) weiter von der Sonne entfernt als die Erde 
und hat wie Saturn - allerdings viel schwächere - Ringe.



Er gilt allgemein als der "blaue" Planet, was aber ...



... nicht auf Wasservorkommen wie bei uns auf der Erde 
 zurückzuführen ist - dafür ist es auf Neptun viel zu kalt - ...



... sondern auf Methan, das die Farbe "Rot" gänzlich absorbiert.



Es wird wahrscheinlich eine "Lebensaufgabe" für mich,
Neptun mit meinem Teleskop aufzuspüren, wenn überhaupt möglich.



Obwohl er im Größenvergleich zur Erde fast den 4fachen Erddurchmesser 
und ihr 58faches Volumen hat, aber einfach sehr weit weg von uns ist.



Neptun wurde als einziger Planet aufgrund von 
Berechnungen entdeckt - und das erst im Jahr 1846.



Nach Jupiter, Saturn und Uranus ist er der viertgrößte Planet 
des Sonnensystems und zählt zu den 4 äußeren Gasriesen.



Er hat einen Durchmesser von knapp 50.000 km und ... 



... braucht für einen Umlauf um die Sonne ca. 165 (Erd-)Jahre.
 


Mit einer Rotationsperiode von 15 Stunden und 58 Minuten 
rotiert Neptun wie die anderen drei Riesenplaneten sehr rasch.



Seine Rotationsachse ist ähnlich wie jene der Erde 
oder jene von Saturn nur leicht geneigt - und zwar um 28,3°.



In seiner Atmosphäre wurden lange helle Wolken 
gefunden, die den Cirruswolken der Erde ähneln. 



Durch seine schnelle Rotation haben seine hohen 
Wolkenschichten ebenfalls eine streifenartige Struktur. 



Obwohl ihn nur noch 1/1.000 der Sonneneinstrahlung der Erde erreicht, ...



... entdeckten Wissenschaftler auf Neptun dynamische Stürme 
mit über 1.600 km/h und Spitzenwerten bis zu 2.100 km/h.



Die höchste jemals gemessene Windgeschwindigkeit 
des Sonnensystems wurde somit in Neptuns Atmosphäre erreicht.



Somit scheint es auf Neptun auch Jahreszeiten zu geben, ...



... da zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche 
Wettererscheinungen auf ihm zu erkennen sind.



Es wird außerdem angenommen, dass sich in seinem Zentrum
ein fester Kern von etwa 1- bis 1 ½-facher Erdmasse befindet, ...



... der aus Gestein und Metall besteht und nicht größer ist als die Erde.



Die Temperatur in Neptuns Zentrum liegt bei etwa 7.000 °C 
 und der Druck beträgt einige Millionen bar. 



Wie Saturn hat auch Neptun Ringe, die aber nur ...



... sehr schwach ausgeprägt und schwer zu erkennbar sind.



Sie sind ungewöhnlich dunkel und enthalten 
einen hohen Anteil mikroskopischen Staubes.



Der auffälligste Ring ist der schmale äußere "Adams-Ring", 
der ungewöhnliche, hellere Ringsegmente besitzt,
deren Ursache noch ungeklärt ist.



Bis jetzt sind 14 Monde bei Neptun bekannt, ...



... von denen Triton mit 2.706 km Durchmesser
mit Abstand der größte ist.



Er ist fast mit unserem Erdmond vergleichbar und 
damit einer der größten Monde des Sonnensystems.



Neptun selbst wurde bisher nur von der Raumsonde Voyager 2 besucht, ...



... die am 20. August 1977 startete und 1989 das Neptun-System
passierte, wobei mehrere Monde entdeckt wurden. 



Bei deren Vorbeiflug wurden außerdem das Zyklonsystem
"the Great Dark Spot" sowie darunter ...



... eine große weiße Wolke ("Scooter") und ein
weiterer Zyklon "Small Dark Spot" entdeckt.



Wie auch Uranus besitzt Neptun nur eine dünne Schicht 
leitenden, metallischen Materials und erzeugt deshalb kein Dipol-,
sondern ein Quadrupolfeld mit zwei Nord- und zwei Südpolen.



Das Magnetfeld ist gegenüber der Rotationsachse mit 47° stark geneigt.



Somit bin ich nun gespannt, ob ich Neptun
demnächst einmal "einfangen" kann - er wäre ja derzeit 
gegen 1 Uhr morgens nahe bei Jupiter zu sehen.



Hier nun als Update das Weltraumbild des Tages vom 23. September 2022,
bei dem das James-Webb-Teleskop des Eisriesen Neptun
sprichwörtlich in "neuem Licht" erscheinen lässt.

Der hell leuchtende "Stern" oben ist Neptuns größter Mond Triton,
der von der Kamera des Webb Teleskops so aufgenommen wird,
sonst sind noch 7 von den 14 bekannten Monden Neptuns sichtbar.










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