Die "scheinbare Helligkeit" gibt an, wie hell Sterne oder andere Himmelskörper
einem Beobachter auf der Erde im Vergleich erscheinen.
Während z.B. im Sternbild "Orion" die drei "Gürtelsterne" in der Mitte
für unser Auge gleich hell sind, ist der mittlere Stern Alnilam aber gut
500 Lichtjahre weiter entfernt als die beiden äußeren Sterne.
Er muss also tatsächlich größer und heller sein als die beiden
anderen Sterne Alnitak und Mintaka, sonst würde er uns
auf der Erde nicht gleich hell erscheinen wie die anderen beiden.
Eine wesentliche Rolle bei der Sichtbarkeit von Sternen spielt natürlich
auch die Sehkraft des menschlichen Auges, das nur einen vergleichsweise
geringen Teil aus allen Wellenlängen als Licht wahrnehmen kann.
Außerdem hängt die "scheinbare Helligkeit" von weiteren Faktoren ab
wie der Flächenhelligkeit des Objekts, von den Beobachtungsbedingungen
(z.B. Lichtverschmutzung), dem Lichtsammelvermögen des Instruments ...
... oder auch dem Lichtspektrum, in dem es beobachtet wird
(normales Licht oder Infrarot oder Röntgenstrahlen)
- hier Orion einmal im normalen Licht und rechts im Infrarotlicht.
Bereits im 2. Jhdt. n. Chr. wurden die sichtbaren Sterne in 6 Größenklassen eingeteilt,
die heute als "Größenklassen von Hipparch" bezeichnet werden.
Heute kann man von Wega, dem Hauptstern im Sternbild "Leier" ausgehen,
der als Stern mit einer "Magnitudo" (oder kurz "mag") von 0 klassifiziert ist.
Dementsprechend haben hellere Himmelsobjekte wie die Sonne,
der Vollmond oder auch Venus, Jupiter oder Sirius
ein negatives Vorzeichen bei ihrer "scheinbaren Helligkeit".
Die Helligkeitsklassen nehmen dabei logarithmisch ab,
d.h. ein Stern mit 0 mag ist 2,5 x heller als ein Stern mit 1 mag usw.
Das menschliche Auge vermag Sterne bis zu ca. 6 mag wahrzunehmen,
für leuchtschwächere Sterne braucht man ein Fernrohr oder Teleskop.
Hier einige Objekte und deren scheinbare Helligkeit in mag ...
... sowie hier die Größenklassen der Sterne im Asterismus
"Großer Wagen", der ja zum Sternbild "Großer Bär" gehört.
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