Sonntag, 13. März 2022

13.3. Die Sterne in der Leier ...



Das Sternbild "Leier" taucht im März am frühen Morgenhimmel auf ...



... und ist dank seines hellen Hauptsterns Wega sehr markant.



Es befindet sich rechts oberhalb des ebenfalls leicht zu erkennenden 
Sternbildes "Schwan" mit dessen hellem Stern Deneb.



Doch Wega überstrahlt sie alle - sie ist nach Sirius
im Großen Bären und Arktur im Bärenhüter ...



... der dritthellste Stern des nördlichen Nachthimmels,
obwohl sie von einer großen Staubscheibe umgeben ist,
wie man unlängst herausgefunden hat.



Ihr Name leitet sich aus dem Arabischen ab und
bedeutet so viel wie "Herabstoßender (Adler)".



Sie ist ein relativ junger A0 Stern, der wahrscheinlich
veränderlich ist und nur 25 Lichtjahre von uns entfernt.



Weiter geht es mit dem Stern links oberhalb von Wega,
der oben in der Graphik nicht mit einer Linie verbunden ist:

Epsilon Lyrae ist ein Doppel-Doppelsternsystem!



Sie werden als Epsilon 1 und 2 bezeichnet
und haben keine eigenen Namen.



Ich konnte tatsächlich einen Doppelstern oben aufnehmen,
den zweiten habe ich aber anscheinend nicht entdeckt.



Denn gemäß einer Aufnahme aus dem Internet sollten beide Sternsysteme
wirklich weit auseinander liegen und wie oben aussehen:

Links ein A6 und A7 Stern, die beide 162 Lichtjahre weit weg sind, 
sowie rechts ein A3 und F0 Stern in 160 Lichtjahren Entfernung.



Zeta Lyrae steht gleich links neben Wega, leuchtet nur sehr schwach
und ist ebenfalls ein Doppelstern, 
den ich aber leider nicht auflösen konnte:

Er ist 158 Lichtjahre entfernt und besteht aus einem A4 und F0 Stern 
- hoffentlich habe ich hier überhaupt den richtigen Stern erwischt.



Delta 1 und 2 stehen links von Zeta Lyrae, sind ebenfalls sehr schwach
und bilden auch einen Doppelstern, allerdings nur optisch:

Delta 1 ist 1.200 Lichtjahre entfernt und ein B2 Stern,
während der leicht hellere Delta 2 (links im Bild) 
nur 700 Lichtjahre weit weg und ein leicht rötlicher M4 Stern ist.



Sheliak ist Beta Lyrae und ein Mehrfachsternsystem,
bei dem die Sterne einander zu Ellipsen verformen,
so stark ist ihre gegenseitige Anziehung.



Es handelt sich dabei um einen B6-8, einen B 0,5,
einen B7 und einen G5 Stern.
(Aufnahme leider verwackelt)



Sulafat ist Gamma Lyrae und steht "unten" links
im Parallelogramm der Leier.



Er ist ein B9 Stern mit einem kleineren Begleiter,
beide sind ca. 550 Lichtjahre von uns entfernt.



Anschließend versuche ich, den schönen Ringnebel M57,
der sich zwischen Sheliak und Sulafat befindet, aufzuspüren.



In dieser Großaufnahme ist ganz schwach etwas Nebelartiges zu sehen,
doch ich bin mir nicht sicher, ob ich damit den Ringnebel getroffen habe.



Dieser sollte in meinem Teleskop zumindest so aussehen wie oben,
wenn auch klein und grünlich - wie eigentlich Uranus.



Bei besserem Seeing und mit einem besseren Teleskop
kann man auch die Struktur des Gasnebels erkennen.



Er ist der Überrest eines Sterns, der vor ca. 20.000 Jahren
seine äußere Gashülle abgestoßen hat.



Der Ringnebel ist ca. 2.300 Lichtjahre entfernt und ...



... in seiner Mitte "sitzt" ein Weißer Zwerg mit einer
Oberflächentemperatur von ca. 70.000 Grad Celsius,
den man in dieser Aufnahme des Hubble Teleskops gut erkennen kann.








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10.10. Morgenhimmel ...

Heute morgen begrüßte mich ein riesiger Wolkenvogel am Himmel. Weiter südlich davon sah es so aus.