Sonntag, 10. Juli 2022

10.7. Der riesige Jupiter ...

 

Jupiter ist der größte der acht Planeten unseres Sonnensystems
und einer von vier Gasriesen, wobei er der sonnennächste ist.



Trotzdem ist er mit durchschnittlich 778 Mio. km
mehr als 5x so weit von der Sonne entfernt wie die Erde.



Ich konnte Jupiter bereits 4 Tage nach Erhalt 
meines neuen Teleskops abends mit
3 seiner 4 Galileischen Monden aufnehmen.

(Der 4. "Mond" im Bild, der hier aus der Reihe tanzt, ist ein Stern.)



Er ist am Nachthimmel leicht zu finden, weil er
ca. 3/4 des Jahres auch freiäugig gut sichtbar ist und...



... stellt mit den täglich wechselnden Stellungen
seiner 4 großen Monde stets ein lohnendes Ziel dar.



Jupiter ist nämlich - nach Mond und Venus -
das dritthellste Objekt des Nachthimmels.



Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er übrigens
bereits 11 (Erden-)Jahre, 315 Tage und 3 Stunden. 



Außerdem hat er eine wichtige Funktion im Sonnensystem:



Da er fast 2,5-mal so schwer ist wie alle anderen 7 Planeten zusammen, 
ist er wichtig für das Massengleichgewicht im Sonnensystem 
und stabilisiert so  auch den Asteroidengürtel:



Ohne Jupiter würde statistisch gesehen alle 100.000 Jahre 
ein Asteroid aus dem Asteroidengürtel die Erde treffen 
und Leben dadurch vermutlich unmöglich machen.



Jupiter ist im Sonnensystem der Planet, 
der sich am schnellsten um seine eigene Achse dreht -
er braucht dafür nur knapp zehn Stunden.



Seine Wolkendecke ist in etwa 50 km dick und 
besteht aus mindestens zwei Schichten - einer dichten 
unteren Schicht und einer dünneren oberen.



Die schon im kleinen Fernrohr sichtbaren, 
fast parallelen Streifen sind farbige Wolkenbänder.



Die hellen Wolkenbänder werden "Zonen" genannt,
die dunkleren "Gürtel", wobei die Zonen kühler sind als die Gürtel
und aufsteigende Gase - wahrscheinlich aus Ammoniakeis - enthalten. 



In einer Wolkenschicht südlich des Äquators befindet sich 
der größte Wirbelsturm des Sonnensystems, nämlich der ...



... "Große Rote Fleck", der schon seit 300 Jahren beobachtet wird.



Seine Form und Farbe können sich innerhalb 
weniger Jahre deutlich verändern.



 Er ragt bis 8 km über die umgebenden Wolkensysteme 
hinaus und ist auch bedeutend kühler als diese.



 Die Rotationsperiode des Flecks beträgt etwa 6 Erdentage.



Inzwischen wurden 2 weitere Rote Flecken entdeckt,
die wahrscheinlich erst in ihrer Entstehung sind.



Jupiter hat keine feste Oberfläche und keine klar begrenzte 
Atmosphäre, fast der ganze Planet besteht aus Gasen -
er könnte aber vielleicht einen festen Kern haben.
 


Weiters hat er das stärkste Magnetfeld aller Planeten
im Sonnensystem und außerdem ein Ringsystem, 
das aber nur schwach ausgeprägt und kaum sichtbar ist.



Jupiter ist nicht nur der massereichste, sondern mit ca. 143.000 km
Durchmesser auch der größte Planet des Sonnensystems. 



Dieser Durchmesser entspricht rund elfmal jenem der Erde 
bzw. sogar einem Zehntel des Sonnendurchmessers.



An seinen Polen sind manchmal Polarlichter zu sehen.



Bis 1980 kannte man 16 Jupiter-Monde, die Voyager-Raumsonden 
entdeckten dann über 40 weitere Satelliten, 
seit 2019 sind 79 Monde bekannt. 



Die vier größten, so genannten "Galileischen" Monde 
Ganymed, Kallisto, Io und Europa haben Durchmesser 
zwischen 5262 und 3122 km und wurden bereits 1610 entdeckt. 



Diese Galileischen Monde hinterlassen oft auch
ihren winzigen Schatten auf dem riesigen Planeten.



Mit etwas Glück sind sogar mehrere Schatten zu sehen,
dazu braucht man aber ein größeres Teleskop als meines.



Wenn einer dieser Mondschatten gar auf den Großen Roten Fleck fällt,
könnte man diesen fast für ein "Auge" Jupiters halten.



Am 21.4. konnte ich Jupiter erstmals ...



... auch morgens aufnehmen, wobei ...



... seine 4 Monde durch die dichte Atmosphäre
"verschluckt" wurden, weil er erstens ...



... noch sehr tief stand und zweitens
der Himmel wegen der Morgendämmerung ...



... schon relativ hell war, sodass die
4 Galileischen Monde leider "untergingen".



Abends und nachts ist der "Tanz seiner Monde"
viel besser zu erkennen und zu beobachten.



Nach dem Stand heutiger Forschung gilt Jupiter übrigens als "ungeborener" Stern, 
dessen Masse und Druck im Inneren nicht dazu ausreichten, 
um die Kernfusion von Wasserstoff zu Helium in Gang zu setzen
- er hätte dazu mindestens 70 mal schwerer sein müssen!



Hier als Update eine Aufnahme des neuen James-Webb-Teleskops vom 
Gasriesen, das ihn mit beiden Auroren am Nord- und Südpol zeigt.

Der kleine helle Punkt links ist sein Mond Amalthea.











Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

10.10. Morgenhimmel ...

Heute morgen begrüßte mich ein riesiger Wolkenvogel am Himmel. Weiter südlich davon sah es so aus.