Freitag, 11. Februar 2022

11.2. Die Sterne im Sternbild "Cassiopeia" ....



Auch dieses Sternbild, das oft als "Himmels W" bezeichnet wird, ...



... kennt und findet beinahe jeder am Nachthimmel.


Es ist "zirkumpolar" und daher die ganze Nacht über sichtbar.



In der griechischen Sagenwelt war Cassiopeia mit König Kepheus verheiratet
und so findet man heute auch beide am Nachthimmel "vereint".



Ihre Tochter war Andromeda, die auch am Himmel nur wenig unterhalb 
der Cassiopeia steht (langgezogenes Sternbild rechts unten ohne Bezeichnung).



Da Cassiopeia behauptete, sie sei schöner als die Nereiden,
zog sie den Zorn von deren Vater, dem Meeresgott Poseidon, auf sich,
der dafür ihre Tochter Andromeda als Opfer für ein Seeungeheuer an einen Fels ketten ließ 
- Perseus rettete sie aber im letzten Moment und heiratete sie dann auch gleich.



Cassiopeia findet man auch leicht vom Großen Wagen aus,
wenn man dessen Linie zum Polarstern nochmals verlängert.



Das Himmels W besteht im Wesentlichen aus 5 hellen Sternen.



Ich beginne mit meinem "Sternenspaziergang" beim 
"obersten", d.h. westlichsten, Stern Segin, der Eta Cassiopeiae ist.



Er ist ein B3 Stern in 460 Lichtjahren Entfernung.



Unweit davon stehen zwei Emissionsnebel, ...



... die als "Herz- und Seelennebel" bezeichnet werden,
eigentlich IC 1805 und IC 1848.



Ob ich diese im Bild oben tatsächlich "erwischt" habe,
lässt sich nicht sagen, die Aufnahme ist zu unscharf.



Außerdem sind die beiden Nebel deutlich rötlich ...



... und daher mit meinem Teleskop wahrscheinlich nur bei
wesentlich besserem "Seeing" als in der Großstadt aufzuspüren.



Bei dieser Aufnahme wird klar, warum beide Nebel so heißen:
Der Herznebel liegt hier übrigens rechts oben.



Hier habe ich wohl die 3 Sterne links oberhalb von Segin
aufgenommen, wobei nur einer hell ist, die beiden anderen
verschwinden fast rechts darunter.



Ruchbah ist der nächste Stern, Delta Cassiopeiae,
dessen Name auf Arabisch "Knie" bedeutet.
(Foto leider verwackelt)



Er ist 100 Lichtjahre entfernt und als A5 Stern klassifiziert,
außerdem umgibt ihn eine "Trümmerscheibe" aus Staub,
was bei mir im Teleskop allerdings nicht zu erkennen ist.



Dann suche ich den Kugelsternhaufen M103 ...



... in dessen Nähe, schaffe aber nur diese Aufnahme.



Eigentlich sollte M103 so aussehen wie hier oben,
ich muss einfach in ein Gebiet mit weniger Lichtverschmutzung!



Tsih, der ganz oben im Bild als "Navi" bezeichnet wird,
ist die Mitte des Himmels W und Gamma Cassiopeiae
- sein Name stammt zur Abwechslung aus dem Chinesischen.



Er ist 550 Lichtjahre entfernt und rotiert so schnell,
dass es ihn fast zerreißt - dadurch eruptiert er immer wieder und
es kommt zu unregelmäßigen Helligkeitsschwankungen wie zuletzt 1936.



Schedir - arabisch für "Brust" - ist der hellste Stern ...



... im Sternbild Cassiopeia und 230 Lichtjahre entfernt.



Er ist ein Roter Riese vom Spektraltyp K0 und ...



... ist mit 4530 Kelvin kühler als unsere Sonne.

(Der 2. "Stern" unten im Bild ist nur eine Reflexion.)



Caph, der 5. Stern "im Bunde", ist Beta Cassiopeiae
und bildet den östlichen Abschluss des Himmels W.



Er ist nur 55 Lichtjahre entfernt und ein F2 Stern,
der leicht pulsiert.



Hier mein Versuch, den Sternhaufen M52 in derselben Verlängerung
wie von Schedir zu Caph zu entdecken - leider nicht viel zu sehen.



Bei klarem Sternenhimmel sollte sich so ein Bild ergeben:

Wieder viel "Luft nach oben" und Chancen für Verbesserungen
bei meinen Astro-Aufnahmen!










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