Donnerstag, 24. März 2022

24.3. Die Sterne im "halben" Skorpion ...



Das Sternbild "Skorpion" ist ebenfalls markant und leicht zu finden,
in unseren nördlichen Breiten aber nur zur Hälfte zu sehen.



Es taucht im März am südlichen Morgenhimmel auf und
ist nur oberhalb des Sterns in der Mitte des Bildes zu sehen, ...
(der sehr helle "Stern" links oben im Bild ist ein Planet und gehört nicht dazu!) 



... der "stachelige" Schwanz des Skorpions bleibt uns ...



... in Mitteleuropa leider verbogen - das Bild hier oben
muss also aus Nordafrika oder ähnlichen Breiten stammen.



Beherrscht wird der Kopf des Skorpions
vom hellen Roten Überriesen Antares,
der ungefähr 604 Lichtjahre von uns entfernt ist.



Dieser ist ein Doppelstern mit einem B3 Stern als Begleiter,
der immer noch 170x heller strahlt als unsere Sonne.

Sein Name leitet sich von "Gegen-Ares" bzw. "Gegen-Mars" ab,
weil er rötlich ist und daher leicht mit Mars zu verwechseln.



Der Hauptstern selbst ist ein M1.5 Stern 
mit gewaltigen Ausmaßen und ...



... würde bis über die Umlaufbahn des Mars 
hinausreichen, wenn er unsere Sonne wäre
- unsere Erde gäbe es dann also gar nicht!



Antares gehört wie Beteigeuze im Orion oder 
Aldebaran im Stier zu den Roten Überriesen, ...



... die "bald" einmal als Supernova explodieren werden
- was zwischen 10.000 bis 10 Millionen Jahre bedeuten kann.



Zuerst sehe ich mir die 2 Sterne unterhalb von Antares an,
die ich in unseren Breiten am Morgenhimmel noch sehen kann.



Als erster ist Alniyat an der Reihe,
Tau Scorpii, gleich unter Antares.
(Foto leider verwackelt)



Er ist ein B0 Stern in ca. 500 Lichtjahren Entfernung,
leuchtet aber heller und heißer als andere Sterne 
seiner Klassifizierung (= "Blauer Nachzügler")
und erscheint auch auf meinem Bild leicht bläulich.



Larawag ist Epsilon Scorpii, der letzte helle Sterne
"unten" im Skorpion, der bei uns noch sichtbar ist, und
 hat seinen Namen von australischen Ureinwohnern bekommen.



Er ist ein rötlicher K1 Stern und nur 64 Lichtjahre weit weg.



Sigma Scorpii steht über Antares (oben nicht bezeichnet,
aber Stern rechts oberhalb von M4) und ...



 ... heißt gemäß arabischer Tradition auch Alniyat.
(Foto leider sehr unscharf und verwackelt)



Er ist die Hauptkomponente eines Sternsystems,
ein veränderlicher B1 Stern mit einem B1 Begleiter,
zu denen noch ein B7 und ein B9.5 Stern gehören dürfen
- dann ist es nicht verwunderlich, dass mein Bild so unscharf ist!



Akrab schließlich ist der oberste der 3 "Scherensterne"
und gleichzeitig Beta Scorpii.



Sein Name bedeutet auf Arabisch schlicht "Skorpion"
und er besteht aus zwei Dreifach-Sternsystemen, ...



... die in 470 Lichtjahren Entfernung stehen und 
von denen ich offensichtlich nur eines erwischt habe.



Dschubba ist Delta Scorpii und steht gleich
unter Akrab, aber "nur" 402 Lichtjahre weit weg.



Er ist der fünfthellste Stern im Skorpion und ein B0.3 Stern 
- meine Aufnahme ist leider wieder etwas verwackelt.



Als 3. Stern darunter gesellt sich Pi Scorpii dazu,
ein Doppelstern in 459 Lichtjahren Entfernung,
der keinen eigenen Namen hat.



Er besteht aus einem B1 und einem B2 Stern.



Zu guter Letzt habe ich noch die Sterne links neben Akrab
(Beta Scorpii) oben in der "Schere" aufgenommen.



Jabbah ist Ny Scorpii links oberhalb von Akrab:

Sein Name kommt von arabisch für "Stirn" und 
er steht ca. 460 Lichtjahre weit weg von unserer Sonne. 



Er ist ein Sechs- oder vielleicht gar eines der seltenen 
Siebensternsysteme, das bekannt ist, das wie oben
abgebildet aufgebaut sein könnte. 



Omega Scorpii heißt Jabhat al Akrab,
steht schräg darunter und ist ein optisches Paar, ...



... dessen Omega 1-Komponente ein B1 Stern in 424 und
Omega 2-Komponente ein G3 Stern in 265 Lichtjahren Entfernung ist.


Zur Erforschung der nicht minder interessanten "Schwanzsterne" 
des Skorpions muss ich wohl bald einmal in den Süden fahren ...








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Heute morgen begrüßte mich ein riesiger Wolkenvogel am Himmel. Weiter südlich davon sah es so aus.