Ganymed ist der dritte und größte der vier ...
... so genannten "Galiläischen Monde" des Gasplaneten Jupiter, ...
... die 1610 von Galileo Galilei entdeckt wurden.
Mit einem Durchmesser von 5.262 km ist er sogar
der größte Mond im Sonnensystem.
(Von links nach rechts: Ganymed, Merkur, Erde und Erdmond)
Damit ist er sogar größer als der Planet Merkur mit 4.878 km,
wobei er allerdings wegen seiner geringeren Dichte
nur 45 % von Merkurs Masse aufweist.
Ganymed ist um die Hälfte größer als unser Mond
und nur 2,5x kleiner als unsere Erde.
Er umkreist Jupiter in einem mittleren Abstand von über 1 Mio. km
in
7 Tagen, 3 Stunden und 42,6 Minuten und
zeigt ihm dabei stets dieselbe Seite.
Ganymed rotiert also in derselben Zeit um die eigene Achse,
in der er um Jupiter kreist, und weist damit wie der Erdmond und
die übrigen inneren Jupitermonde eine gebundene Rotation auf.
Außerdem befindet er sich in Resonanz mit seinen beiden inneren
Nachbarn Europa (1:2) und Io (1:4), Callisto kreist weiter außen.
Erst unlängst wurde Ganymed als vierter Mond überhaupt von der NASA kartografiert.
Er gehört zum Typ der Eismonde, besitzt einen Kern aus Eisen und ...
... unter seiner dicken Eisschichte vermutet man
einen Ozean aus flüssigem Wasser.
Er verfügt über eine sehr dünne Atmosphäre ...
... und ist der einzige Mond im Sonnensystem,
der auch ein ausgeprägtes Magnetfeld hat.
Dieses liegt inmitten der Feldlinien des Jupiter,
die sich nahe dem Mond deformieren und
teilweise mit jenen von Ganymed
vermischen.
aus
Jupiters Magnetosphäre in die dünne Atmosphäre
und erzeugen
Polarlichter, auch Aurorae genannt.
Demnach speisen sich diese Auroren nicht vom Sonnenwind,
sondern von
Teilchen aus dem Jupitermagnetfeld und
von der
eisigen Oberfläche des Jupitermondes selbst.
Astronomen haben nach der Auswertung alter und neuer Datensätze
des
NASA-Weltraumteleskops Hubble auch Beweise für die
Existenz von Wasserdampf
in Ganymeds Atmosphäre gefunden.
Der Dampf
entsteht durch die thermische Anregung von
Wassermolekülen auf der
eisigen Oberfläche des Mondes.
Frühere Forschungen haben Indizien dafür
geliefert,
dass Ganymed mehr Wasser enthält als alle Ozeane der Erde.
Allerdings
sind die Temperaturen dort so niedrig,
dass das Wasser an der
Oberfläche gefriert und
der Ozean über 150 km unter der Kruste
liegt.
Durch die Verschiebungen der Bänder der Auroren konnten Wissenschaftler
außerdem errechnen, dass der Ozean aus Salzwasser bestehen muss.
Ganymeds Oberfläche besteht also aus dickem Wassereis ...
... und kann in eine geologisch sehr alte, dunkle Region ...
... mit einer großen Anzahl an Einschlagkratern sowie ...
... eine etwas jüngere, hellere Region mit geringerer Kraterdichte, ...
... aber ausgeprägten Gräben und Verwerfungen eingeteilt werden.
Die beiden Regionen sind auf tektonische Aktivitäten zurückzuführen.
Ganymeds Oberfläche besteht aus zwei kontinentalen Platten,
die sich unabhängig voneinander bewegen,
wobei an ihren Randzonen flache Gebirgszüge aufgeworfen werden.
Hinsichtlich der Tektonik ähnelt Ganymed dem Planeten Erde,
obwohl die Aktivitäten auf Ganymed zum Erliegen gekommen sind.
Darüber hinaus sind Gebiete sichtbar, durch die
wässrige Lava geflossen sein könnte, deren Ursprung
auf vergangenen Kryovulkanismus zurückzuführen ist.
Die Erkundung Ganymeds durch Raumsonden begann
in den Jahren 1973 und 1974 mit den Jupiter-Vorbeiflügen
von Pioneer 10 und Pioneer 11.
1979 konnten Voyager 1 und Voyager 2 erstmals
genauere Beobachtungen dieses Mondes vornehmen.
Der Großteil unseres Wissens über Ganymed stammt jedoch
vom Galileo-Orbiter,
der 1995 das Jupitersystem erreichte und
acht Jahre lang nahe Vorbeiflüge am Jupitermond vollführte.
nach zwei
Vorbeiflügen an Europa und zwölf Vorbeiflügen an Callisto ...
... im Jahr 2032 in einen
Orbit um Ganymed einschwenken.
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