Freitag, 7. April 2023

8.4. Saturnmond Titan - der 2.größte Mond



Titan ist mit einem Durchmesser von 5.150 km ...



... der größte Mond des Planeten Saturn, weshalb er ...
... nach dem Göttergeschlecht der Titanen benannt wurde. 



Er ist etwa 50 % größer und 80 % massereicher als der Erdmond
und seine Oberfläche so groß wie Europa, Asien und Afrika zusammen. 



Titan ist ein Eismond, nach Ganymed der 2.größte Mond im Sonnensystem
und damit sogar noch größer als der Planet Merkur ...



... und der einzige Mond mit einer dichten Gashülle. 



Auf ihn entfallen über 95 % der Gesamtmasse aller Saturnmonde, 
was vielleicht darauf zurückzuführen sein könnte, ...



... dass Titan - wie Triton bei Neptun - ein später 
"eingefangener" Mond ist.



Titan kreist allerdings in derselben Richtung um seinen 
Planeten wie alle andere Monde, während 
Triton als einziger Mond gegenläufig ist.



Titan weist außerdem eine gebundene Rotation auf, d.h. dass 
immer dieselbe Seite dem Planeten zugewandt ist wie es auch 
beim Erdmond und allen anderen großen Trabanten der Fall ist.



Titan umrundet Saturn in einem mittleren Abstand ...

... von über 1,2 Mio. km und somit außerhalb der Saturnringe.



Ein Umlauf dauert 15 Tage, 22 Stunden und 41 Minuten ...



... bei einer mittleren Bahngeschwindigkeit von 5,57 km/s.



Seine Oberfläche ist allgemein sehr flach, Höhenunterschiede 
von mehr als 150 m und gebirgsähnliche Züge kommen selten vor.



Der höchste Gipfel auf Titan befindet sich in den "Mithrim Montes" ...



... und erhebt sich dennoch 3.337 m über dem Nullniveau.



 Radardaten zufolge bestehen höhere Berge aus porösem Wassereis, 
das von Methanregen durch Auswaschung gebildet wurde. 



Dadurch könnten auch Höhlensysteme geschaffen worden sein. 



Die Zusammensetzung der Oberfläche ist komplex:
Die Sonde Cassini-Huygens hat dort Wassereis festgestellt, ...



... das bei den niedrigen Temperaturen die Konsistenz von Silikatgestein hat 
und teilweise von Tümpeln oder Seen aus flüssigem Methan bedeckt ist. 



Es wird angenommen, dass auf der Oberfläche Kohlenwasserstoffe existieren, 
die bisher noch nicht im Labor hergestellt werden konnten. 



So könnte Eis aus Methanseen aussehen, 
man vermutet auch Kryovulkanismus auf Titan.



Diese Ansicht der nördlichen Hemisphäre des Saturnmondes Titan 
wurde aus mehreren Infrarot-Aufnahmen der Raumsonde Cassini 
zusammengesetzt und zeigt die Oberfläche in Falschfarben.



 Oberhalb der Bildmitte gibt es mehrere unregelmäßig geformte, ...



... mit flüssigem Methan und Ethan gefüllte Seen, ....



... wobei der größte dieser Seen, das Kraken Mare, 
 ungefähr die Fläche des Kaspischen Meeres hat.



Auf diesem sind auch Wellen entdeckt worden.

 

Der feste Körper von Titan setzt sich etwa zur Hälfte aus 
einem Mantel von Wassereis und zur anderen Hälfte 
aus einem Kern aus Silikatgestein zusammen. 

Damit dürfte er ähnlich aufgebaut sein wie die Jupitermonde Ganymed und Kallisto 
und der Neptunmond Triton und möglicherweise auch der Zwergplanet Pluto. 

Er unterscheidet sich jedoch von ihnen durch seine Gashülle. 

Außerdem ist er groß genug, um seine Entstehungswärme noch nicht verloren zu haben, 
und besitzt im Inneren Wärmequellen, so dass seine Temperatur mit 
zunehmender Tiefe ansteigt - wahrscheinlich ist sein Inneres auch geologisch aktiv. 

Hier die Atmosphäre des Titan aufgenommen von der Sonde Cassini im Jahr 2004.



Im Sonnensystem ist Titan unter den Planeten und Monden seiner Größenklasse 
der einzige Himmelskörper mit einer dichten und wolkenreichen Atmosphäre.



Diese besteht im Vergleich zur Erde zu 95% aus Stickstoff sowie 
zu 5% aus Methan, das in der oberen Atmosphäre Titans vorherrscht.



Die Sonde Cassini hat überdies Sandstürme ...
... in der Atmosphäre von Titan entdeckt.



Hier Aufnahmen von Titan an verschiedenen Tagen in den Jahren 2009 und 2010.



Auch konnten mit verschiedenen Aufnahme-Methoden ...



... Wolken in der Atmosphäre des Mondes nachgewiesen werden.
Auf Titans Südpol konnte sogar ein sich laufend ...



... verändernder Wolkenwirbel aufgenommen werden.



Die meisten Daten über Titan stammen heute von den gekoppelten Sonden 
Cassini-Huygens, die am 15. Oktober 1997 in Cape Canaveral gestartet sind.


 
Am 1. Juli 2004 schwenkte Cassini in die Umlaufbahn um Saturn ein ...



 ... und 3 Wochen nach der Trennung von Cassini landete Huygens ...



.... am 14. Januar 2005 auf Titan, um Messungen 
in der Atmosphäre und auf der Oberfläche durchzuführen.



 Huygens sendete dann 72 Minuten lang Daten, die 
das Verständnis über den Mond deutlich verbesserten.



Die Sonde Cassini, die Saturn von 2004 bis 2017 umrundete,
zeigte Sonnenglanz auf den Meeren von Titan.



Und so sieht Titan im Infrarot-Bereich aus 
(6 Aufnahmen um das Bild von Titan im sichtbaren Bereich, 
die im Lauf von 13 Jahren entstanden sind).



Für das Jahr 2030 ist die nächste Mission zu Titan geplant, ...



... bei der auch Komponenten zur genaueren Untersuchung
des Mondes landen sollen.



Denn aufgrund seiner dichten Atmosphäre aus Stickstoff 
und organischen Verbindungen ist er ein bedeutendes ...



... Forschungsobjekt für die Astrobiologie, da diese 
Bedingungen jenen auf der Urerde gleichen könnten.










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Heute morgen begrüßte mich ein riesiger Wolkenvogel am Himmel. Weiter südlich davon sah es so aus.