Donnerstag, 31. März 2022

31.3. Die Oortsche Wolke um unser Sonnensystem ...

 

Die so genannte Oortsche Wolke ist eine hypothetische,
bisher nicht nachgewiesene kugelschalenförmige Ansammlung 
astronomischer Objekte im äußersten Bereich unseres Sonnensystems.



Sie wurde 1950 vom niederländischen Astronomen Jan Hendrik Oort 
als Ursprungsort der langperiodischen Kometen postuliert ...



... und wird in einem Abstand von bis zu 1,4 Lichtjahren 
von der Sonne entfernt vermutet.



Im Vergleich dazu ist die Umlaufbahn des Neptun 
nur 4,2 Lichtstunden von der Sonne entfernt, ...



... der Abstand der Sonne zum nächsten Stern 
Proxima Centauri beträgt aber gleich 4,2 Lichtjahre.



D.h., die Oortsche Wolke befindet sich also irgendwo ...



... dazwischen und umhüllt unser gesamtes Sonnensystem.



Selbst der so genannte Kuiper-Gürtel, der an die Umlaufbahn des Neptun anschließt
und zahlreiche Objekte bis zu einigen 100 km Durchmessern beherbergt,
ist im Vergleich zur Oortschen Wolke verschwindend klein.



Derzeit dringt als erstes menschengemachtes Objekt 
die Sonde "Voyager 1" bis in diese Zone vor 
und funkt immer noch Daten zur Erde.



Man nimmt an, dass langperiodische Kometen wie z.B. "Sedna" aus der Oortschen Wolke
bis zu uns ins Sonnensystem gelangen, wo sie die Sonne umkreisen
und dann wieder für 1.000e Jahre im "Weltall" verschwinden.



Der bekannte Halleysche Komet allerdings kommt 
aus dem näheren Kuiper-Gürtel und kehrt 
im Schnitt alle 75,3 Jahre wieder.









Dienstag, 29. März 2022

30.3. Kuiper-Gürtel außerhalb der Planetenbahnen ...



Der Kuipergürtel ist eine nach dem Astronomen Peter Gerard Kuiper
benannte Region am "Ende" unseres Sonnensystems.



Während sich der so genannte "Asteroidengürtel" zwischen 
den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter befindet, 
liegt der Kuipergürtel außerhalb der Bahn von Neptun.



Da Pluto seit 2006 nicht mehr als Planet gilt, wird Neptun 
derzeit als der äußerste Planet unseres Sonnensystems angesehen.



Pluto ist nun einer der größten Objekte des Kuipergürtels und hat
außerdem eine schräg liegende, unregelmäßige Umlaufbahn um die Sonne 
wie in der Abbildung oben gut zu erkennen ist.



Daten über den Kuipergürtel wurden bereits von 5 Sonden gesammelt,
die durch ihn hindurch geflogen sind und unser Sonnensystem 
mittlerweile verlassen haben.



Man nimmt an, dass sich im Kuipergürtel an die 70.000 Objekte
befinden, deren Durchmesser größer ist als 100 km, ...



... sowie zahlreiche kleinere Objekte, die v.a. durch 
Kollisionen mit größeren Objekten in dieser Zone entstanden sind.



Hier ein Schema der Verteilung der Objekte im Kuipergürtel.



Aus dieser Region stammen auch viele Kometen mit
mittleren Wiederkehr-Perioden, von denen man heute vermutet, ...



... dass es sich bei ihnen um Fragmente aus Zusammenstößen 
von großen Objekten aus dem Kuipergürtel handelt -
der Halleysche Komet z.B. ist so ein Himmelskörper.



Außerdem werden hier immer wieder neue Objekte gefunden,
die teilweise ungewöhnliche Umlaufbahnen haben wie z.B. ein
im Jahr 2015 entdeckter Zwergplanet mit der Bezeichnung RR245.



Pluto, der Zwergplanet mit einem Herz auf seiner Oberfläche,
fiel wegen seiner hellen Farbe relativ früh auf und wurde daher ...



... früher als 9. Planet bezeichnet, in Wirklichkeit ist er aber nur 
eines von vielen Objekten dieser Größe im Kuipergürtel.



Tatsache ist aber, dass nach einem "richtigen" neunten Planeten noch 
fieberhaft gesucht wird, dessen Gravitation bereits nachgewiesen werden kann
- das wird noch einmal richtig spannend werden!



Mit dem Kuipergürtel um unser Sonnensystem ist außerdem noch nicht "Schluss",
es befindet sich ganz außen herum noch eine so genannte Oortsche Wolke
- doch dazu mehr im nächsten Eintrag am 31.1.









 

Montag, 28. März 2022

29.3. Der Asteroidengürtel ...



Der Asteroidengürtel in unserem Sonnensystem ...



... befindet sich zwischen der Umlaufbahn des kleinen 
Gesteinsplaneten Mars und jener des großen Gasplaneten Jupiter.



Über 650.000 Objekte, die vorwiegend aus Gestein 
oder Eis bestehen, wurden bisher darin erfasst, ...



... darunter auch der Zwergplanet Ceres - 
mit 964 km Durchmesser an seinem Äquator
das größte Objekt im Asteroidengürtel.



Man geht heute davon aus, dass sich all diese Objekte wegen ...



...der Schwerkraft des Jupiters nicht zu einem Planeten formen konnten.



Demnach ist der Asteroidengürtel gleichzeitig mit dem
Sonnensystem aus einem präsolaren Urnebel hervorgegangen.



Man unterscheidet heute drei Hauptgürtel, innerhalb derer 
es zu Kollisionen zwischen den Objekten kommen kann.



Im inneren Bereich gibt es hellere Asteroiden, ...



... die reich an Silikaten sind, während es im ...



... äußeren Bereich eher kohlenstoffreiche Asteroiden gibt.



Diese bestehen hauptsächlich aus Gestein und Eis.



Die größten Objekte haben einige 100 km Durchmesser
wie eben Ceres, die wie Pluto ein Zwergplanet ist,
nur dass Pluto sich im Kuiper-Gürtel befindet.
(s. nächster Eintrag)



Die Existenz eines weiteren Asteroidengürtels
innerhalb der Merkurbahn, des sonnennächsten Planeten,
wird vermutet, konnte aber aufgrund der zu großen Nähe
zur Sonne bisher nicht nachgewiesen werden.






 

28.3. Die Sterne im "Löwen" ...



Das Sternbild "Löwe" ist aufgrund seiner Körperform
mit Schwanz und gebogenem Hals bis zum Kopf ... 



... am Nachthimmel relativ gut auszumachen, 
sein hellster Stern Regulus bildet den Ansatz für die Vorderbeine.



Der Löwe "folgt" am Himmel am ehesten dem Sternbild "Zwilling",
die Sterne des dazwischen liegenden "Krebses" leuchten einfach zu schwach.



Der "Löwe" ist in Mitteleuropa am besten im Frühling zu sehen,
in seinem Sternbild haben alle helleren Sterne einen Namen.



Fangen wir mit Regulus an, der Alpha Leonis ist und
dessen Name lateinisch "kleiner König" bzw. "Prinz" bedeutet.



Er ist ein Dreifach-Sternsystem
und 78 Lichtjahre von uns entfernt.



Sein Hauptstern gehört der Spektralklasse B7 an,
ist also einer der hellsten Sterne am Himmel.



Seine beiden Begleiter sind ein Paar
leuchtschwächerer Sterne, von dem ich einen
oben im Bild mit dem Teleskop "eingefangen" habe.



Eta Leonis steht genau darüber und
hat keinen eigenen Namen.



Er ist ein A0 Stern und 2.000 Lichtjahre weit weg
- so lange braucht sein Licht bis zu uns!



Als nächsten Stern sehe ich mir Algieba an,
dessen Name auf Arabisch "Mähne" bedeutet ...



... und der sich am Halsansatz des Löwen befindet.



Er ist der zweithellste Stern im Löwen und
 ein Doppelstern in 126 Lichtjahren Entfernung, ...



... der aus einem K1 und einem G7 Stern besteht.



Adhafera bedeutet auf Arabisch "Locke" und 
ist Zeta Leonis, der erste Stern im Hals des Löwen.



Er ist ein F0 Stern und 260 Lichtjahre weit weg.



Über ihm ist Rasalas, My Leonis, zu finden,
dessen Name vom arabischen "Kopf" abgeleitet ist.



Er ist ein K3 Stern in 133 Lichtjahren Entfernung
und erscheint im Teleskop leicht rötlich.



Algenubi oder Ras Elased Australis ist 
schließlich ist Epsilon Leonis und bildet
das Kopfende des Sternbildes Löwe.



Er ist ein G1 Stern ähnlich unserer Sonne
und 251 Lichtjahre von uns entfernt.



Weiter geht es mit Omikron Leonis ganz rechts,
der die Pfotenspitze vor Regulus darstellt.



Dieser Stern wird auch Subra genannt, ist ein ... 



... A3 Stern und 135 Lichtjahre von der Erde weg.



Zosma ist Delta Leonis und schließt links
im Rücken des Löwen an den Doppelstern Algieba an.



Sein Name bedeutet auf Arabisch "Lendenschurz"
bzw. "Umgürtung", er ist nur 60 Lichtjahre entfernt
und als A4 Stern klassifiziert.



Darüber habe ich diesen kleinen roten Stern gefunden,
aber leider keine weiteren Informationen über ihn.



Denebola bildet letztendlich den Schwanz,
er ist ein A3 Stern und trotz seiner Bezeichnung Beta
nur der dritthellste Stern im Löwen nach Algieba.



Sein Name ist vom arabischen Wort für "Schwanz" abgeleitet,
er ist ein A3 Stern und 36 Lichtjahre weit weg von uns.



Chertan, was auf Arabisch "zwei kleine Rippen" bedeutet,
ist Theta Leonis und 170 Lichtjahre von uns entfernt.



Er ist ein A2 Stern und der ideale Ausgangspunkt,
um das so genannte "Leo Galaxien Triplett" aufzuspüren.



Dieses besteht aus den Galaxien M65 und M66 
sowie der Galaxie NGC 3628 rechts davon
- alle drei sind ca. 40 Mio. Lichtjahre von uns entfernt.



Die Spiralgalaxie M65 sowie die ...



... etwas hellere Spiralgalaxie M66 und ...



... die Galaxie NGC 3628, die wir in Kantenlage sehen,
habe ich bereits in meinem Eintrag vom 23. März vorgestellt.



Ein wenig weiter rechts steht unter einem weiteren Stern
im Bauch des Löwen sogar ein "Leo Quartett", bestehend
aus den Objekten M95, M96, M105 und NGC 3384.



M95 und M96 sind zwei Balken-Spiralgalaxien, ...



... von denen ich wahrscheinlich eine schon 
am 23. März aufnehmen konnte (s. Eintrag).



Auch diese beiden sind 40 Mio. Lichtjahre entfernt.



M105 ist eine helle elliptische Galaxie
und 37 Mio. Lichtjahre weit weg von uns ...



... und NGC 3384 eine linsenförmige Galaxie
in etwa 27 Mio. Lichtjahren Entfernung.



Bleiben noch zwei Galaxien, die vor bzw. oberhalb des Löwen stehen:



Die Balkenspiralgalaxie NGC 2903 ist vor dem Stern 
Ras Elased Australis, also Epsilon Leonis, zu finden.



NGC 3344 ist eine schöne Spiralgalaxie und 
steht über dem Rücken des Löwen.


Letztere Galaxien habe ich noch nicht aufgenommen
und bin daher sehr gespannt, wann sie mir endlich
"vor die Teleskop- und Handylinse" kommen werden.








10.10. Morgenhimmel ...

Heute morgen begrüßte mich ein riesiger Wolkenvogel am Himmel. Weiter südlich davon sah es so aus.